Ob Rufus Scrimgeour in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Brutus Scrimgeour (QWZ) steht, ist ungewiss. Dagegen sind ihm der Schüler Cormac McLaggen und dessen Onkel Tiberius wie auch Bertie Higgs von einer gemeinsamen Jagd nach Nogschwänzen in Norfolk bekannt. (HP6, 7)

Rufus Scrimgeour ist ein Zauberer, der eine seltsame Ähnlichkeit mit einem alten Löwen hat. In seiner gelbbraunen (HP6, 1), üppigen (HP6, 3) Haarmähne und in seinen buschigen Augenbrauen zeigen sich graue Strähnen, und hinter den Gläsern seiner Drahtbrille blicken gelbliche Augen (HP6, 1) aus einem zerfurchten Gesicht (HP6, 3) hervor. Er ist voller Narben von Kämpfen (HP6, 16) und hinkt leicht (HP6, 1), weshalb er einen Gehstock benutzt (HP6, 16), dennoch bewegt er sich mit einer geschmeidigen, federnden Anmut. Zusammen mit seinem wachsamen Blick erweckt dies den Eindruck von Scharfsinn und Zähigkeit (HP6, 1), weshalb es nicht verwunderlich ist, dass man ihn nach der offiziell bestätigten Rückkehr Lord Voldemorts zum neuen Zaubereiminister und damit zum Nachfolger von Cornelius Fudge ernannt hat (HP6, 1 und HP6, 3). In seiner Wortwahl zeigt er sich kühl, humorlos und knapp (HP6, 1), was zu seiner entschlossenen und starken Persönlichkeit passt (HP6, 4).

Bis zu diesem Tag im Sommer 1996 (HP6, 1) ist Rufus Scrimgeour Leiter des Aurorenbüros in der Abteilung für Magische Strafverfolgung (HP6, 3) und hat fast sein ganzes Berufsleben lang gegen schwarze Magier gekämpft (HP6, 4). Wohl berufsbedingt misstrauisch stellt er Kingsley Shacklebolt und Nymphadora Tonks häufig komische Fragen, wie die junge Aurorin am zwölften August 1995, dem Tag von Harry Potters Anhörung, den interessiert zuhörenden Phönixmitgliedern Remus Lupin, Sirius Black und Arthur Weasley berichtet. (HP5, 7)

Nach seiner Ernennung zum Zaubereiminister stellt ihn Fudge beim Premierminister der Muggel vor, und er trifft sich mit Albus Dumbledore zu Gesprächen, welche gerüchteweise in einem Konflikt enden (HP6, 3). Ein weiteres Gerücht wird angeblich vom Ministerium im Keim erstickt: in einem Artikel behauptet Mr Lovegood, Vater von Luna Lovegood und Herausgeber des Klitterer, Rufus Scrimgeour sei ein Vampir (HP6, 15). Für Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei, kündigt der neue Minister indes harte Sicherheitsmaßnahmen an, zu denen unter anderem Abwehrzauber, Defensivbeschwörungen, eine Reihe komplizierter Gegenflüche und eine kleine Sondereinheit von Auroren gehören (HP6, 3). Teil dieser in Hogsmeade stationierten Sondereinheit sind unter anderem die Auroren Tonks, Proudfoot und Savage (HP6, 8).

Eine weitere Reaktion auf die gegenwärtige Lage besteht darin, dass Scrimgeour mehrere neue Büros einrichtet. Arthur Weasley wird so zum Leiter für das "Büro zur Ermittlung und Beschlagnahme Gefälschter Verteidigungszauber und Schutzgegenstände", dem zehn weitere Mitarbeiter unterstehen. (HP6, 5)

Stan Shunpike wird hingegen zum Spielball für das Ministerium, als er am Anfang von Harry Potters sechstem Schuljahr wegen "Verdacht auf Betätigung als Todesser" festgenommen wird (HP6, 11). Dumbledore versucht daher noch vor Weihnachten 1996 bei Scrimgeour persönlich ein Wort für Stan einzulegen, doch muss er feststellen, dass man mit Stans Inhaftierung in der Führungsetage den Eindruck von Fortschritt vermitteln will (HP6, 16).

An Vortäuschung falscher Tatsachen scheint der Zaubereiminister auch interessiert zu sein, als er mit Percy Weasley zum Weihnachtsfest im Fuchsbau auftaucht. Sein einziges Interesse besteht darin, Harry Potter, den "Auserwählten", zu sprechen und für das Ministerium zu gewinnen. Den Glauben der Zauberergemeinschaft, dass es jemanden gibt, der vielleicht dazu ausersehen ist, Lord Voldemort zu vernichten, möchte er nur all zu gerne ausnutzen. Scrimgeour ist davon überzeugt, dass Harrys gelegentliche Auftritte im Ministerium bei der Bevölkerung Eindruck machen würden, und versucht, Harry mit Gawain Robards, seinem Nachfolger als Leiter des Aurorenbüros, zu gelegentlichen Besuchen zu animieren. Da Harry aber erkennt, dass er dadurch sämtliche Maßnahmen des Ministeriums gutheißen würde, erteilt er Scrimgeour eine Absage. Wütend erkennt der Minister, dass Harry durch und durch Dumbledores Mann ist. (HP6, 16)

Ein großes Interesse hat Scrimgeour auch an den zahlreichen Ausflügen des Schulleiters. Doch weder Dumbledore selbst (HP6, 17) noch Harry Potter geben ihm Auskunft darüber (HP6, 16), wodurch der Auror Dawlish auf den alten Magier angesetzt wird. Da Dumbledore der Beschattung entgehen will, sieht er sich gezwungen, den Auror erneut mit einem Fluch zu belegen, und Scrimgeour erfährt wieder nicht, was der Schulleiter außerhalb von Hogwarts treibt (HP6, 17). Eine Tatsache, an der sich bis zu Dumbledores Tod (HP6, 27) nichts ändert, denn Scrimgeour versucht noch auf dessen Beerdigung im darauf folgenden Sommer von Harry Einzelheiten darüber zu erfahren – nur um abermals eine Abfuhr zu erhalten und vor Zorn so puterrot anzulaufen, wie es sonst nur Vernon Dursley vorbehalten ist. (HP6, 30)