Harry Potter und Ich
Ein Film von Nicky Pattison
Als Harry Potter weltweit auf dem Vormarsch war, wurde viel über
dessen Autorin Joanne K. Rowling geschrieben, was gar nicht zutraf. Die
Wahrheit wurde ausgeschmückt, hie und da wurde etwas den Geschichten
über sie etwas hinzugefügt. Denn so berühmt ihre Romanfigur auch ist,
so wenig wusste man eine Zeit lang über sie selbst. Joanne K. Rowling ist
nämlich niemand, der die Öffentlichkeit sucht. Sie lebt zurückgezogen
mit ihrer Familie in Edinburgh und beharrt auf ihr Recht eines
Privatlebens wie es jeder führt.
Um aber mit allen Gerüchten über sie, ihren Werdegang und die Entstehung Harry Potters Schluss zu machen, stimmte sie schließlich
der Anfrage zu eine Reportage zu drehen. In "Harry Potter und Ich"
hat Joanne K. Rowling zum ersten Mal ausführlich von ihrem Leben vor
Harry Potter erzählt, das ganz und gar nicht von Berühmtheit und
Reichtum geprägt war. Denn von Erfolg konnte sie zu der Zeit nur träumen, sie
musste sich mit einer geringen Sozialhilfe durchs Leben schlagen.
Aufwändig, liebevoll und sorgfältig, gedreht an schottischen Originalschauplätzen und mit vielen
Ausschnitten des ersten Harry-Potter-Films angereichert, schildert die Dokumentation die Erschaffung einer der beliebtesten und erfolgreichsten Romanfiguren der
Neuzeit: Harry Potter.
"Er wird berühmt werden - eine Legende -, es würde mich nicht wundern, wenn der heutige Tag in Zukunft Harry-Potter-Tag heißt - ganze Bücher wird man über Harry schreiben - jedes Kind auf der Welt wird seinen Namen kennen!"
Als J. K. Rowling diese Worte auf den ersten Seiten von "Harry Potter und der Stein der Weisen" schrieb, hätte sie nicht in ihren wildesten Träumen daran geglaubt, dass sie einmal wahr werden würden. Harry Potter wurde zum größten Bucherfolg, den die Welt je erlebt hat. Seit 1997 sind über 135 Millionen Exemplare in 48 verschiedenen Sprachen verkauft worden; nur von der Bibel gibt es mehr Übersetzungen. Alle 30 Sekunden fängt irgendwo auf der Welt jemand an eine Harry-Potter-Geschichte zu lesen.
Das sind die ersten Worte aus "Harry Potter und Ich". Im Folgenden
stellen wir dir die ganze Dokumentation vor. Zur besseren Ãœbersicht haben
wir sie gegliedert in verschiedene Bereiche, die du dir nun anschauen
kannst.
- Einleitung
- Die Idee zu Harry Potter
- Das erste Buch nimmt Gestalt an
- Mittellos und alleinerziehend
- Das erste Buch wird publiziert
- Ãœber Zauberei
- Ein Lebenstraum geht in Erfüllung
- Joannes ehemalige Grundschule
- Sean Harris, Joannes Jugendfreund
- Der Tod von Joannes Mutter Anne
- Sind die Bücher zu grausam?
- Harry Potter erobert die Welt
- Hexenjagd auf Joanne
- Der Erfolg hält an
- Die Credits
Die Personen
In der Dokumentation gibt nicht nur Joanne K. Rowling Statements ab, sondern auch andere Personen wie z.B. ihr Literaturagent oder ihre Verleger. Damit du auch weißt, mit wem du es an den einzelnen Stellen zu tun hast, haben wir hier einige Informationen zu den Personen zusammengetragen, die neben J. K. Rowling in der Dokumentation zu Wort kommen.
Barry Cunningham
Der erste Ansprechpartner Joanne K. Rowlings beim englischen Bloomsbury-Verlag war Barry Cunningham. Er ist mit verantwortlich dafür, dass Bloomsbury zustimmte, "Harry Potter und der Stein der Weisen" zu veröffentlichen, obwohl so viele andere Verlage das Buch zuvor abgelehnt haben.
Barry Cunningham steht Joanne K. Rowling außerdem mit Rat und Tat bei Seite. Nach ihrem ersten gemeinsamen Mittagessen, macht er ihr klar, dass, obwohl das erste Harry-Potter-Buch nun veröffentlicht werden würde, sie unbedingt in ihrem normalen Beruf weiterarbeiten müsse. Mit Kinderbüchern Geld zu verdienen ist kaum möglich und auch Joanne K. Rowling kann das erst, nachdem "Harry Potter und der Stein der Weisen" auch in Amerika gedruckt und verkauft wird.
Christopher Little
Mit Christopher Little nimmt Joanne K. Rowling zum ersten Mal in einem Brief Kontakt auf. Sie ist auf der Suche nach einem Verleger für das erste Harry-Potter-Buch und wendet sich dabei an Christopher Little, da er ihr - wie sie hofft - als Literaturagent dabei helfen kann.
Der Beruf Literaturagent ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Sie vermitteln zwischen Autoren und Verlagen und helfen Autoren den richtigen Verlag für ein noch nicht veröffentlichtes Buch zu finden.
Im Fall "Harry Potter" hat dies geklappt. Christopher Little kann den englischen Bloomsbury-Verlag für das Buch begeistern und so nahm schließlich der Erfolgszug der Harry-Potter-Bücher seinen Lauf.
Christopher Little ist ganz angetan von dem weiteren geplanten Verlauf der Geschichten, die Joanne K. Rowling ihm erzählt. Obwohl das erste Harry-Potter-Buch sich nur sehr schwer an einen Verlag verkaufen ließ und nicht wenige Absagen auf seinem Tisch landen, wurde er Joanne K. Rowlings offizieller Literaturagent.
Phillip Pullman
Phillip Pullman ist ein britischer Literaturagent. Er kennt sich sehr gut mit Kinderbüchern aus und weiß, warum "Harry Potter" so erfolgreich ist, weswegen er hier in der Dokumentation interviewt wird.
Literaturagenten wie Phillip Pullman springen ein als Vermittler zwischen Verlag und potentiellen Autoren und nehmen deren Manuskripte entgegen. Diese lesen und beurteilen sie und suchen, sofern sie von der Qualität des Werkes und seiner Vermarktungschance überzeugt sind, einen geeigneten Verlag für die Veröffentlichung. Dabei präsentieren sie den Verlagen nur "vorsortierte" Manuskripte, damit diese sich nicht durch einen Haufen oftmals unbrauchbarer Manuskripte hindurchlesen müssen, den sie sonst von Autoren persönlich häufig bekommen.
Für Autoren ist ein Literaturagent meist der professionellste Weg ein Buch zu veröffentlichen, da kaum jemand persönliche Beziehungen zu Verlagen oder Lektoren hat. Sie profitieren auch insbesondere davon, dass ihnen die gesamte Kontaktaufnahme zu Verlagen, die Vertragsverhandlungen und das Marketing erspart bleiben.
Stephen Fry
Geboren wurde Stephen Fry am 24. August 1957 im Londoner Staddteil Hampstead, England. Er wuchs in Norfolk auf und studierte in Cambridge. Er ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Schauspieler, im Fernsehen als auch auf Theater-Bühnen, und ist im britischen Fernsehen unter anderem dafür bekannt, dort am häufigsten das Wort "fuck" zu verwenden. Mit kuriosen Auftritten sorgte er immer wieder für Skandale. Emma Thompson, die Darstellerin der Prof. Trelawney in den Harry-Potter-Filmen (erstmalig im dritten Film) und gute Freundin von Stephen Fry beschrieb diesen als "90% schwul und 10% anders".
Stephen Frys literarischen Werke sind nicht nur in Großbritannien sehr bekannt, sie wurden alle ins Deutsche übersetzt und erlangten auch hier eine hohe Anerkennung. Seine erste Million verdiente Stephen Fry durch das Libretto des Musicals "Me And My Girl", das er 1984 verfasste.
In "Harry Potter und Ich" wird er als erfahrener Schriftsteller interviewt, der die Harry-Potter-Bücher von Joanne K. Rowling beurteilt. Und das keinesfalls negativ, er war von Anfang an von "Harry Potter" angetan!
Arthur Levine
Arthur Levine ist dafür verantwortlich, dass das erste Harry-Potter-Buch auf der anderen Seite des Atlantiks, genauer gesagt in Amerika im Scholastic-Verlag erschien. Mehrere Verlage haben sich um die Buchrechte gerissen und er hat die schwierige und wagemutige Entscheidung getroffen, dass "Harry Potter und der Stein der Weisen" es wert ist für die Rechte zur Veröffentlichung des Buches einen Vorschuss von 105.000 Dollar an Joanne K. Rowling zu zahlen. Das war ganz und gar unüblich und eine sehr hohe Summe, besonders für den absolut ersten Roman einer bis dahin eigentlich völlig unbekannten Autorin. Letzten Endes hat sich diese Entscheidung als goldrichtig erwiesen und der amerikanische Scholastic-Verlag wird sich bei Arthur Levine sicher mehr als nur einmal für sein gutes Gespür bedankt haben.
Sean Harris
Nachdem Joanne ihre Grundschulzeit hinter sich gebracht hatte, kam sie auf die weiterführende Schule, die mit Tutshill noch im gleichen Ort lag. Dort lernte sie Sean Harris kennen, der ein sehr wichtiger Freund in ihrem Leben wurde. Joanne und Sean fühlten sich sehr eng verbunden, da sie sich beide gewissermaßen als Außenseiter gefühlt haben. Sie sind heute immer noch befreundet; Joanne hat Sean sogar das zweite Harry-Potter-Buch gewidmet. Außerdem ist von Sean Harris ein gutes Stück in den Charakter "Ron Weasley" eingeflossen, obwohl es nie Joannes Absicht war, ihm völlig nach dem Vorbild von Sean zu beschreiben. Auch der Wagen der Weasleys, der Ford Anglia, steht in Verbindung zu Sean. In ihrer Jugendzeit sind Joanne und Sean oft in Seans türkisem Ford Anglia herumgefahren, um sich irgendwo zu unterhalten. Sean hatte nämlich als erster Freund von Joanne den Führerschein gemacht.
In dieser Dokumentation plaudern beide über ihre Jugend, von der sie viele Jahre lang viel Zeit miteinander zusammen verbrachten.
"Harry Potter und Ich"-Mitschnitt anfordern?
In Deutschland wird "Harry Potter und Ich" vom Westdeutschen Rundfunk, dem WDR, ausgestrahlt. Auf der Homepage des WDR, www.wdr.de, kann man Mitschnitte von Fernsehproduktionen anfordern:
WDR Fernsehen: Kann man von jeder Fernsehproduktion Mitschnitte anfordern?
Allerdings sind die Mitschnitte nur für den privaten Gebrauch gedacht. Wer sie für einen anderen Zweck verwenden möchte, z.B. für öffentliche Vorführungen, benötigt dazu die ausdrückliche Genehmigung des WDR. Genaueres darüber erfahrt ihr, wenn ihr auf den Link oben klickt.
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