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Sonstiges  Bringt sie heim!
11.04.2009 um 19:22 Uhr von Teekon
Lewis ChessmenEine Randnotiz mag es nur sein für viele Leser des "Evening Standard", einer britischen Tageszeitung, doch für die Schotten ist es weitaus mehr. Es geht um jahrhundertealtes Kulturgut. Genauer gesagt: Um Schachfiguren.

Harry-Potter-Fans kennen die berühmten Lewis-Chessmen vor allem aus dem Film "Harry Potter und der Stein der Weisen", wo sie - selbstverständlich nur als Replikate - Harry und Ron als Spielfiguren in einer Partie Zauberschach dienten. Welche Geschichte sich dahinter präsentiert und welcher Streit nun erneut um Dame, König und Turm aus Elfenbein entbrannt ist, blieb jedoch verborgen.

Die Lewis-Chessmen entstanden etwa im 12. Jahrhundert nach Christus vermutlich in Skandinavien und gelangten durch Handel auf die Inselgruppe der Äußeren Hebriden, die heute zu Schottland gehören. Über Umwege kamen sie schließlich nach England, wurden dort mehrfach ausgestellt und getrennt verkauft, so dass sich heute Teile des Sets wieder im National Museum of Scotland in Edinburgh befinden.

Doch noch immer werden 82 von 93 Schachfiguren im British Museum in London aufbewahrt. Ein unerträglicher Zustand für den schottischen Nationalstolz. Der Regierungschef von Schottland, Alex Salmond, bittet seit Jahren um die Rückgabe der einzigartigen Fundstücke:

Lewis Chessmen"Es ist für die schottische Regierung absolut inakzeptabel, dass sich elf der Lewis-Schachfiguren im Nationalmuseum befinden, während 82 weitere noch immer im Britischen Museum verbleiben, und wir werden weiter für eine Wiedervereinigung der Chessmen in Schottland kämpfen."

Der Kurator der Mittelalterausstellung des Britischen Museums, James Robinson, besteht jedoch auf einem Verbleib, da die Figuren eine wichtige Rolle im Konzept der Exposition einnähmen. Ähnliche Auseinandersetzungen gibt es zwischen anderen Museen und Ursprungsstaaten ihrer Ausstellungsstücke, wie beispielsweise im Fall der griechischen Marmorreliefs von Elgin oder der Büste der Nofretete in Berlin.

Den Originalartikel des Evening Standard kannst Du hier auf Englisch lesen. Dort findest Du auch weiterführende Informationen zu dem Thema.

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