Ich hab auch bisher nicht daran gezweifelt, dass die Hochzeit dort stattfindet... Und jetzt glaub ich natürlich auch an das Gerücht; für mich ist der Fuchbau auch nicht abgebrannt, sondern eben... Arg beschädigt. Dass es bestimmt schwarzmagisches Feuer war und es sich damit um eigentlich irreparable Schäden handelt (so war's doch mit scharzer Magie, oder?), interessiert doch eh keinen. Ist schon in Ordnung, dass sie eine Actionsequenz mehr haben wollten, um zu zeigen, dass auch der Fuchsbau ohne besonderen Schutz kombiniert aus Ministry und Order kein sicherer Ort mehr ist. Das ist ihnen gelungen, sie sind Zauberer, tadaaa, alles repariert, bumms, es kann weitergehen.
Dummerweise war ich beim Erscheinen des Films und nachdem ich ihn gesehen hatte, nie online, um auch Kommentare zur News und Marcs Kritik loszuwerden, als diese damals noch aktuell auf dem Bildschirm der neuesten Nachrichten stand (also jetzt würde meinen Kommentar auch keiner mehr lesen, im Newsarchiv nachschauen, ob jemand etwas neues geschrieben hat. Dummerweise komme ich aus irgendeinem merkwürdigen Grund nicht ins Forum rein, um zu diskutieren... Weiß auch nicht, was los ist; es heißt, ich sei möglicherweise gesperrt worden...)
Also sag ich hier mal schnell, was ich denke:
Die neue Richtung, die Yates den Filmen gegeben hat, ist die Richtige. Ich liebe den Film, finde ihn bisher am besten und bin noch ganz erschlagen von seiner Qualität. Kann es kaum erwarten, ihn noch einmal zu sehen.
Gestaltung wie immer genial. Wunderschöne Atmosphäre. Sogar innerhalb von Hogwarts noch ganz neues Szenenbild (zum Beispiel Slughorns Büro!). Allgemein, total geiles Szenenbild. DIE HÖHLE!
Die Eleganz, die Kraft - Yates' Regieführung und Delbonnels Kamera gehören für mich schon jetzt zu den Besten der Besten; leisten dem Herrn der Ringe, Pans Labyrinth, Benjamin Button, Juno, The Remains of the Day... ... ... Gesellschaft. Unter Yates Regie wird so vieles in wohlgewählten Bildern und über den Tagespropheten erzählt, was Columbus oder Newell (und möglicherweise auch Cuarón, hört man sich an manchen Stellen im Prisoner das Gelaber aus Kloves' Feder an; doch sei er gesegnet für seinen Geschmack was Atmosphäre betrifft) in plumpen Klovesschen Dialogen stehen gelassen hätten. Ein Besipiel: Alle sind glücklich verliebt. Nur Malfoy ist unglücklich und allein mit seiner Mission. Als er auf den Astronomieturm geht, sieht man ihn sich im mondlichtbeschienenen Korridor entfernen und immer kleiner werden, wobei man im dunklen Vordergrund sich knutschende Paare sieht. Durch diesen Kontrast aus Mondlicht ist das Bild geteilt, es zieht die Grenze, zeigt Malfoys (gesellschftliche) Situation stilvoll, erzeugt so das Mitleid. Sieht dazu schön aus, schöne Einstellung, gute Regie.
Also zu Kloves. Uff. Ich war ja echt besorgt. Obwohl mir bekannt war, dass er sehr Gutes geschrieben haben soll, hatte ich seinetwegen am meisten Angst vor dem Film. Denn 90 Prozent seiner bisherigen Zeilen in Harry Potter waren ein Albtraum, das meiste davon im Feuerkelch. Sollte nun der endlich gehobene Anspruch des Ordens aus Goldenbergs erwachsener Feder verschwinden? Rowlings Tonfall und der Geschichten Anspruch für die Nicht-Buchkenner mal wieder untergraben werden? Ich konnte mich also nur auf Yates verlassen, dass er Kloves in die richtige Richtung schimpft. Denn nach dem grandios anderen Orden und meiner Zufriedenheit damit sind meine Ansprüche an Yates ziemlich in die Höhe gewachsen (und jetzt natürlich zehn mal so hoch wie vorher
). Und auch dabei hatte ich ein mulmiges Gefühl - denn egal, wie stilvoll der Gefangene von Askaban war, auch unter Cuarón war es nur einer der erträglicheren klovesschen Potterfilme. Aber zu meiner großen Erleichterung und Freude wurde ich sehr positiv überrascht. Offensichtlich waren Yates und Kloves ein gutes Team - was meine Ansprüche an Kloves jetzt in die Höhe schraubt - oder zumindest, um sicher zu gehen, an das Duo. Das Drehbuch war nicht mehr zu kindisch. YAY! Es ist ein feierlicher Moment, dass ICH HIER SO ETWAS über KLOVES schreibe! xD Es hätte von Goldenberg stammen können. Seine Witze waren wirklich witzig und nicht plump und behindert und... nicht peinlich unlustig oder kindisch. Alles Wichtige steckte drin. Es hatte Qualität. Es war tatsächlich kraftvoll UND skurril-stilvoll, wie Harry's Wondrous World eben sein muss - nicht nur visuell wie im Gefangenen! Ich erinnere nur an Aragogs Beerdigung. Harry auf Felix. Hagrid nur am Heulen. Den anderen beiden und uns Zuschauern ist der Verlust der ekligen, aggressiven Spinne ziemlich egal. Trotzdem emotionale Abschiedsmusik, Slughorn hält die Trauerrede, wobei es ihm kaum nahe geht - er bricht ein Körperteil von der Spinne ab - vor dem trauernden Hagrid! Es wird alles lächerlich, und Hagrid ist so am Ende. Skurril-witzig... Potter. Das Drehbuch, eine Menge Dialoge waren TOTAL EIGENSTÄNDIG und trotzdem qualitativ. Goldenbergs Dialoge hatten zu einem großen Teil Qualität, weil er sie schön wörtlich übernommen hat. Gute Entscheidung. Aber Kloves' Leistung in diesem neuen Film... Whoa. Eigenständig. Umgeschrieben. Aber inhaltlich den Kern getroffen. Emotional. Erwachsen. Kraftvoll. Mitreißend. Lustig. Verrückt. Daumen hoch. Versöhnung. Der Film zielt definitiv nicht auf eine tumbe, actionsüchtige und faule Masse ab. Er wird zum Kunstfilm, der einen optisch in Bann schlagen sollte, wenn man ein bisschen Ahnung hat UND er verlangt inhaltlich Aufmerksamkeit. Dass ihn alle Nichtbuchleser in meinem Umfeld schlecht finden, erinnert mich daran, dass viele sagen, sie kommen beim Herrn der Ringe kaum mit und verstehen des Öfteren nichts mehr. Das ist mir unbegreiflich. Man muss nur mal zuhören. ALLES wird erklärt. Ich hatte keine Fragen beim Herrn der Ringe. Auch bei Harry Potter muss man zuhören. Wenn die besser werdenden Filme (denn Filme sind nicht wegen Action und Effekten gut) bei solchen Leuten unbeliebter werden, zeigt mir das nur, dass sie Harry Potter nicht anders kennen als "Jo, Digger, fette Drachenaufgabe. Ey, wie eklig Voldemort aussieht, hab mich voll erschreckt!" mit Klovesschen Dialogen, die einfach nichts abverlangen. Gut, glücklicherweise befriedigt er inhaltlich noch stärker als der Orden.
Also nochmal zur reinen Form. Der Inhalt stimmt, das ist wichtig. Aber gute Effekte machen Spaß und reißen mit und man denkt: "Whoa, ist das geil." Das muss nicht das Gleiche sein, wie der Fehler, zu denken, gute Effekte machen einen Film gut. Jedenfalls finde ich, der Film ist unheimlich gut gemacht, krasse Effekte.
Schauspieler toll. Viele haben sich gesteigert. Slughorn eine Freude. Felton kommt aus sich heraus - WAHNSINN. Nur als Beispiele.
Und bei diesem Thema angelangt komme ich zu einer weiteren Versöhnung: Micheal Gambon als Dumbledore. Endlich ist er die perfekte Mischung aus lustigem Freak und sanftem, liebenswürdigen Beschützer und Mentor, der weiß, wann er ernst sein muss. Yates muss Gambon in die Richtung dirgiert haben. Die positive Veränderung war schon im Orden zu spüren. Endlich kann ich ihn mögen. Ich konnte traurig darüber sein, dass er stirbt. Die Vorstellung, Dumbledore als Filmfigur nicht vermissen zu KÖNNEN, wenn er ihn nicht endlich treffend spielt, war schrecklich. Gambon hat ihn toll gespielt.
Rupert war lustig. Ginny. Endlich kommt sie einem näher und die Chemie mit allen Filmpartnern stimmte wirklich.
Emma toll gesteigert. Die Riddle-Darsteller fand ich super.
Die Musik. Hooper war natürlich schon besser als Kreisch-Dudel-Doyle, aber er hat sich so sehr verbessert. Der Chor! Kraaass. Die neue Musik ist echt schön. Magisch. Und ich finde sie wirklich allgemein gut. So vielseitig. Und in manchen Szenen waren sogar Dialog und Musik ein großartiges Zusammenspiel.
So sieht momentan meine Meinung zum sechsten Film aus. Vielleicht ändert sie sich später wieder.
Es lässt mich jedenfalls großes für die nächsten Filme hoffen.
Bei der Umfrage habe ich für Film 6 gestimmt.
Und ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich sehe, wie sich der inhaltlich schlicht grottige Feuerkelch auf dem zweiten Platz hält und DER ORDEN auf dem letzten Platz liegt. Nicht zu fassen.
LG